Schneeschuhwanderung durch den Tiefenwald – einen Kernzone des Biosphärenpark Großes Walsertal

von Stephanie Ganahl
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Im Biosphärenpark Großes Walsertal findet im Winter jede Woche eine geführte Schneeschuhwanderung durch den Tiefenwald statt. Unter der orts- und sachkundigen Leitung von Wilfried Türtscher, Winterwanderleiter, Bergführer und pensionierter Wildhüter, wagen wir uns in den tiefen Winterwald.

Treffpunkt ist der Parkplatz gegenüber der Talstation des Sesselliftes in Faschina. Unser Winterwanderleiter Wilfried hat Schneeschuhe und Stöcke für uns mitgebracht. Nach einer kurzen Einweisung in die Technik des Schneeschuhlaufens stapfen wir los. Zuerst plaudern wir noch angeregt, doch nach wenigen Metern wird es still in der Gruppe – zum einen, weil es bergauf geht und zum anderen, weil auch die Welt um uns still wird. Schon bald scheint es, als wären wir meilenweit von jeglicher Zivilisation entfernt. Der Winterwald ist still. Man hört nur unseren Atem und das dumpfe Stapfen.

Wilfried weist uns auf die Spuren im Schnee hin: Hier ein Hase, dort ein Reh. Er erzählt uns Geschichten über das Leben im Tal. Über die Wildtierfütterungen, die er in seiner Zeit als Wildhüter im Winter organisiert hat. Über die Landwirtschaft in der steilen Bergwelt, die heute noch fast genauso funktioniert wie vor hundert Jahren. Über die Lawinenkatastrophe von 1954, die das ganze Walsertal erschütterte, insbesondere das Dörfchen Blons, von dem jeder sechste Einwohner sein Leben in der weißen Wolke ließ.

Nach einem unterhaltsamen und lehrreichen Nachmittag im Tiefenwald freuen wir uns auf einen gemütlichen Abend vor dem Kamin, wo wir die Eindrücke und Geschichten des Tages nochmals Revue passieren lassen.

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