Du kommst aus Feldkirch und arbeitest in Bangs – wie hat es dich zum Sternwirt verschlagen?
Das war ein langer Weg und ein paar Umwege waren auch dabei. Ich hab eigentlich eine Kochlehre gemacht, bin dann aber auf Service umgestiegen. Und zwischendurch bin ich mal durch Europa getourt, als Straßenmusikantin. Wir waren in Kroatien, Venedig, Frankreich bei verschiedenen Festivals und haben dort ein einfaches, aber schönes Leben geführt. Nach den Wanderjahren bin ich aber gerne wieder nach Vorarlberg zurückgekommen.
Was gefällt dir denn an Vorarlberg?
Naja, das Land ist wunderschön und meine Familie ist hier. Wir haben eine gute Gemeinschaft und es ist sicher, ein „safe haven“. Wobei man alles ein bisschen mit Humor nehmen muss. Bregenz ist eine Möchtegern-Hauptstadt, Dornbirn ist zwar außen schmuck, aber innen nicht so. Feldkirch ist zwar ganz nett, aber eben nur „ganz nett“. Mir kommt es manchmal vor, dass die Leute hier darauf warten, dass einmal etwas passiert, anstatt selbst etwas zu unternehmen.
Was machst du in deiner Freizeit?
Ich liebe es, dass ich frei habe, wenn die anderen arbeiten müssen. Außerdem wechseln meine Dienste ständig durch, so kann ich jeden Tag aufs Neue organisieren. Ich kann meine Termine erledigen und in aller Ruhe Kaffee trinken gehen. Und wenn ich mal lustig bin, dann kann ich auch ein Glas Wein trinken, denn ich fange eh erst um 10 Uhr an zu arbeiten. Außerdem mache ich viel Musik mit meinen Freunden und besuche meine Familie. Meine Schwester hat drei Kinder – das sind meine Goldschätze.

Patricia Mathei aus Vorarlberg.
Service, Gasthaus Stern in Feldkirch.
Ich liebe es, dass ich frei habe, wenn die anderen arbeiten müssen. Außerdem wechseln meine Dienste ständig durch, so kann ich jeden Tag aufs Neue organisieren.
Hast du schöne Erlebnisse im Gastgewerbe gesammelt?
Vor zwei Wochen hat hier eine Gruppe gefeiert, da hab ich mit denen spontan ein Lied gesungen. Das war ein sehr emotionaler Moment und ganz besonders für beide Seiten. Dann finde ich es super, wie gut ich mich mit meinem Chef verstehe. Das ist ein absoluter Traum.
Welche Vorteile hast du, weil du in Vorarlberg in der Gastronomie arbeitest?
Da wäre zum einen Mal die Starcard, die ist super zum Essengehen. Und dann macht natürlich mein Chef Mike recht viel. So haben wir immer eine Weihnachtsfeier, zu der wir alle gemeinsam Essen gehen. Und dann gibt es noch den Betriebsausflug, da sind wir meistens zwei bis drei Tage unterwegs. Einmal waren wir in Freiburg, einmal in Shannon in Irland.
Was ist das Tolle an deinem Job?
Auf jeden Fall der Austausch mit den Menschen. Ich will auf keinen Fall im Büro sitzen und in einen Computer hineinschauen, das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich brauche den Zuspruch und das Feedback einfach. Ich versuche auch immer Leute einzuschätzen, was sie gerne möchten und wie ich ihnen etwas Gutes tun kann. Die empathische Komponente gefällt mir auch sehr. Empathie muss man schon mitbringen, wenn man erfolgreich im Gastgewerbe arbeiten möchte.
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