Du hattest schon ein paar Stationen in Österreich – was gefällt dir an Vorarlberg besonders?
Erstens ist der Chef sehr nett und unterstützt mich und zweitens ist es hier im Tal schön. Es ist nicht so eng wie in Tirol. Seit Februar bin ich hier und begeistert. Mittlerweile hatte ich bereits acht Arbeitsplätze als Koch, Kellner und als Zimmerbursche. Ich war mir für nichts zu schade. Die Möglichkeiten hier in Österreich sind einfach besser und man verdient viel mehr. Jetzt werde ich eine Kochlehre machen, damit ich mich weiterentwickle.
Wie schaut dein Leben hier im Kleinwalsertal aus?
Ich lebe hier im Mitarbeiterhaus, das nur 30 Meter von meinem Arbeitsplatz entfernt ist. Dort habe ich ein eigenes Zimmer und das ist komplett gratis. Hier im Tal kenne ich viele andere Ungarn, mit denen ich gerne Sachen unternehme. Am liebsten gehe ich hier an der frischen Luft spazieren, geh shoppen und schaue mir die Umgebung an. Voriges Jahr hatte ich eine Woche frei, da bin ich nach Venedig gefahren und habe es mir angeschaut.
Hast du manchmal auch Heimweh?
Gott sei Dank nicht! Vielleicht vor vier Jahren am Anfang, aber mittlerweile will ich bei Saisonende nicht einmal mehr nach Hause fahren. Ich telefoniere mit meinen Eltern jeden Tag über Skype.

Laszlo Nemeth aus Ungarn.
Koch, SuiteHOTEL Kleinwalsertal in Hirschegg.
Die Möglichkeiten hier in Österreich sind einfach besser und man verdient viel mehr. Jetzt werde ich eine Kochlehre machen, damit ich mich weiterentwickle.
Was waren deine größten Herausforderungen hier?
Die deutsche Sprache und der Dialekt. Es ist eine Sache, das in Ungarn zu lernen und die andere, hier damit tagtäglich konfrontiert zu sein. Mittlerweile hab ich aber null Probleme mehr, mich auszudrücken. Ab und zu träume ich sogar auf Deutsch. Aber nicht im Vorarlberger Dialekt.
Wie nimmst du die Vorarlberger wahr?
Sehr freundlich! Auf der Straße grüßen mich alle. Sie sagen „Grüß Gott“ und lächeln mich an. Das war für mich eine große Überraschung. Die Leute in Ungarn sind sehr unfreundlich.
Hast du ein schönes Erlebnis, das du gerne teilen möchtest?
Wunderbar finde ich, dass ich die Kochlehre machen kann, das ist die schönste Entwicklung bisher. Mir macht kochen wirklich Spaß: Ich kann etwas produzieren und die Gäste sind happy. Beilagen, Spätzle, schönes Gemüse – das ist alles eine Kunst! Und irgendwann möchte ich ja Küchenchef werden. Das ist mein großes Ziel.
Was hast du für Vorteile durch deinen Arbeitgeber im Tourismus?
Ich kann gratis wohnen und bekomme jeden Tag Frühstück, Mittag und Abendessen. Da kann man sich schon einiges sparen. Außerdem bekomme ich ein Weihnachtsgeschenk.